Die Abstrakte Kunst ist eine Richtung der Malerei und Plastik des 20. Jahrhunderts, die als Folge der Entwicklung der Fotografie auftrat. Sie ist der Versuch, eine Welt reiner Formen aufzubauen, ähnlich dem Reich der Ornamentkunst. Diese Kunst verzichtet also auf jegliche Art von gegenständlicher Abbildung und ihre Werke aus reinen Formen, oder höchstens angedeuteter Gegenständlichkeit komponiert. Dabei beschränkt sich die Abstrakte Kunst auf die bildnerischen Faktoren von Form, Farbe und Material. Wenn diese künstlerischen Werke eine Wendung ins Geometrisch-Konstruktive nehmen, so spricht man auch von Konstruktivismus. Das Ergebnis eines abstrakten Werkes eine autonome künstlerische Aussage, ohne Bezug auf die Außenwelt.

 

 

Entwicklungsgeschichte der Abstrakten Kunst

 

Die Idee abstrakter Malerei taucht bereits in der Romantik auf. 1910 schuf der Russe Wassily Kandinsky, der neben Francis Picabia, als Begründer der Abstrakten Kunst in ihrer theoretischen und praktischen Kunst gesehen wird, das erste gegenstandslose Aquarell und ab diesem Zeitpunkt verbreitete sich diese neue Kunstrichtung erst in Russland und ab 1913, nach dem 1. Weltkrieg, auch in Holland, Deutschland, Frankreich und Amerika. Hervorgegangen ist die Abstrakte Kunst aus dem Expressionismus und dem Kubismus. Es gibt zahlreiche Sonderrichtungen der Abstrakten Kunst wie zum Beispiel der Jugendstil und der De Stijl.

 

 

Die Abstrakte Kunst in plastischen Werken

 

Erst später entwickelte sich die abstrakte Kunst auch in der plastischen Kunst, das heißt eine Gestaltung plastischer Volumina ohne gegenständliche Bedeutung. Künstler, die diese Stilrichtung in der Plastik umsetzten sind zum Beispiel der ukrainische Bildhauer Alexander Archipenko (1887-1964) oder der englische Bildhauer Henry Moore (1889-1986).

 

 

De Stijl – eine Stilrichtung der Abstrakten Malerei

 

De Stijl ist eine Kunstrichtung die in der Malerei jede Naturwiedergabe ablehnt und die Kunst von sekundären und schädlichen Beigaben befreien will und sich daher nur auf elementare Ausdrucksmittel beschränkt. Die Inhalte dieser Werke sind senkrechte und waagrechte Linien und die Farben, die benutzt werden sind Weiß, Schwarz und Grau.

Ziel war es, diese Art von Abstraktion auch auf die Plastik und die Architektur zu übertragen und die reine Gestaltung ausgewogener Beziehungen zu ermöglichen, mit dem Blick auf das Wesentliche

Der Begründer dieser Stilbewegung ist der holländische Maler Theo van Doesburg, der im Jahre 1917 die Monatsschrift „De Stijl“ herausgab und die treibende Kraft dieser Stilrichtung war. Ferner waren an dieser Stilrichtung der Maler Mondrian, der Architekt Oud und der Dichter Kok beteiligt. Diese Stilrichtung hatte auch außerhalb Hollands eine Bedeutung und Wirkung. Diese Bewegung kann mit der Bauhaus-Bewegung gleichgesetzt werden und wird von Mondrian auch als Neo-Plastizismus bezeichnet

 

Quellen (unter anderem):

Johannes Jahn/W.Haubenreißer: Wörterbuch der Kunst. Alfred Kröner Verlag (1995)

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